Der Wahlspruch der Deutschen Burschenschaft
EHRE - FREIHEIT - VATERLAND
Ehre
Die Ehre regelt als allgemeine Richtlinie einen wesentlichen Bereich des gesellschaftlichen Verhaltens. Sie enthält die einem Menschen als unveräußerliches Recht zustehende Achtung. Die Ehre bestimmt die Möglichkeit eines Menschen, in der Gesellschaft entsprechend seinen sittlichen Einstellungen und seiner Selbstachtung zu handeln. Diese innere Ehre wird ergänzt durch die äußere. Sie umfaßt das individuelle Ansehen eines Menschen, das er aufgrund gesellschaftlicher Normen (geistige Leistung, Tüchtigkeit, gesellschaftliche Stellung, Besitz, Herkunft, Lebensalter) erworben hat.
Jeder Burschenschafter soll sein Denken und Handeln an Lauterkeit, Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit ausrichten.
Die Toleranz verlangt die vorurteilsfreie Anhörung und Prüfung der Auffassung anderer.
In einer Entscheidung ist die Ehre der Mitmenschen ebenso zu berücksichtigen, wie die eigene.
Der Schutz der Menschenwürde ist unabdingbare Pflicht des Burschenschafters.
Jeder Burschenschafter lehnt Gewalt gegen Menschen und Sachen entschieden ab und verurteilt jeden Angriff auf die Ehre anderer Menschen, Völker oder Rassen.
Freiheit
Die Erhaltung und Förderung eines freiheitlichen Deutschlands sowie der Grundrechte seiner Bürger ist das Ziel der Burschenschafter. Freiheit ist kein Zustand, sondern ein Prozeß, der ständig durch direkte oder indirekte Zugriffe der Machthaber in Politik und Kultur offen oder verdeckt bedroht wird.
Wir fordern persönliche, politische und akademische Freiheit.
Wir fordern von unseren Bundesbrüdern Unabhängigkeit und Selbständigkeit im Denken, losgelöst von Vorurteilen, gebunden in der Achtung des anderen.
Wir beanspruchen die persönliche Freiheit als das Recht des einzelnen, sich frei zu entwickeln und zu handeln, solange dadurch nicht die Rechte anderer beeinträchtigt werden.
Wir sehen die politische Freiheit in der Gleichheit aller Bürger sowie in dem Recht jedes einzelnen auf seine angestammte Heimat und auf die Selbstbestimmung über seine staatliche Zugehörigkeit.
Wir verstehen die akademische Freiheit als Freiheit der Forschung, der Lehre und des Lernens sowie als Freiheit der Hochschule und der Studentenschaft, ihre inneren Angelegenheiten selbst zu ordnen.
Wir setzen uns für die Stärkung des freiheitlich-demokratischen Rechtstaates gegen jegliche Willkür und Unfreiheit ein.
Wir treten für den Schutz der Schwächeren gegen jede Form von Übergriffen mächtiger Gruppen und Einzelkräften in der Gesellschaft ein. Wir verlangen tatkräftigen Einsatz gegen gewalttätigen, freiheitsfeindlichen Extremismus jeder Art.
Vaterland
Unser Vaterland ist der überwiegend von Deutschen bewohnte Raum in Mitteleuropa, einschließlich der Gebiete, aus denen Deutsche entgegen dem Völkerrecht vertrieben worden sind. Deutscher ist, wer aufgrund seiner Abstammung, Sprache und Kultur zum deutschen Volk gehört und sich zu ihm bekennt. Das Vaterland ist die geistige und kulturelle Heimat des deutschen Volkes. Ein staatsbezogener Vaterlandsbegriff wird von der Burschenschaft nicht vertreten, weil er wegen der Unbeständigkeit und Kurzlebigkeit der Staaten häufiger Umdeutung ausgesetzt ist.
Wir treten für den Erhalt und die Pflege der deutschen Sprache ein.
Wir treten für ein freies, gleichberechtigtes und ungeteiltes deutsches Vaterland ein. Wir unterstützen die legitimen Volksgruppenrechte unserer außerhalb der Grenzen Deutschlands lebenden Landsleute.
Ziel ist die friedliche Verbindung aller Teile des deutschen Volkes im Rahmen eines geeinten Europas der Vaterländer ohne trennende Grenzen unter Wahrung ihrer kulturellen Besonderheiten.
Näheres zum Wahlspruch siehe Burschenschafter Handbuch, 2005